Habt ihr schon einmal darüber nachgedacht, wo der
Aussprache-Unterschied zwischen „Rat“ und „Rad“ liegt? Da kann man lange
suchen, denn es gibt keinen. Beide Wörter werden gleich ausgesprochen und
gleichermaßen transkribiert: [ʁa:t]
Woran liegt das? Und vor allem: Warum werden die beiden
Wörter unterschiedlich geschrieben?
Dass sie unterschiedlich geschrieben werden, macht bei
genauerem Hinschauen schon Sinn, denn was dem Laut am Ende des Wortes „Rad“ zu
Grunde liegt ist tatsächlich ein d, das durch den Plural (Räder) zum Vorschein kommt.
Aber warum nun die Aussprache [t]?
Dieses Phänomen wird Auslautverhärtung genannt und ist ein
phonologischer Prozess, der in einzelnen Sprachen wie zum Beispiel im
Russischen oder Türkischen vorkommt. Auch im Deutschen ist er äußerst
produktiv, weswegen er auch auf Fremdwörter angewandt wird und daher unseren
deutschen Akzent ausmacht. Somit liegen Kinder eigentlich gar nicht so falsch,
wenn sie intuitiv „Walt“ statt „Wald“ schreiben.
Die Auslautverhärtung ist ein Prozess, bei dem einige
Konsonanten am Wort- oder Silbenende ihre Stimmhaftigkeit verlieren. Somit wird
z.B. aus [d] ein [t], aus [b] ein [p], aus [v] ein [f] oder aus [g] ein [k].
Prüft es durch Aussprache der folgenden Wörter:
„brav“ – „braves“
„Wald“ – „Wälder“
„lieb“ – „liebe“
„Sand“ – „sandig“
„Krug“ – „Krüge“
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