Ein ganz besonderes Buch zum Schmökern bei mir zu Hause heißt
„das Buch der Schrift“ und ist ein Sammelwerk an Alphabeten. Nach kurzer
Recherche fand ich heraus, dass dieses Buch, das in meinem Fall vom Flohmarkt
stammt, noch immer unverändert publiziert wird. Und das, obwohl diese zweite
Auflage schon 1880 veröffentlicht wurde.
Quelle: Wikipedia |
Faulmann trug die Alphabete der verschiedenen Kontinente
mühsam aus Fachzeitschriften, Grammatiken und Reisebeschreibungen zusammen und
erreichte somit eine Vollständigkeit, die noch heute wert ist gedruckt zu werden.
Besonders interessant ist das am Anfang erklärte „Standard-Alphabet“ –
entwickelt von Karl Richard Lepsius zur einheitlichen Beschreibung der Laute
und zum Transliterieren von Schriftsystemen. Dieses Alphabet ist also ein
früher Vorläufer der IPA!
Sein eigener Beitrag ist das von ihm entwickeltes
Stenographie-System „Phonographie“ Diese Schnellschrift soll erstmals komplett
auf Orthographie verzichten und macht relativ feine Lautunterscheidungen.
Das Buch enthält neben den wichtigsten Alphabeten der Welt
auch unbekanntere Schriften, Abkürzungen, Ligaturen und Symbole - begleitet von Kommentaren, die das Schriftsystem erklären und einen kurze Beschreibung zum Volk und zur Verwendung enthalten. So können unter anderem das griechische, armenische, amharische oder kambodschanische Alphabet, chinesische Schriftzeichen, Indische Silbenschriften, aber auch Kuriositäten wie das Mormonen-Alphabet entdeckt werden, das Faulmann
sehr direkt kommentiert:
„Das obige, ganz willkürlich gebildete und speciell für die englische Sprache erfundene Alphabet hat offenbar keinen anderen Zweck, als durch die Fremdartigkeit der Zeichen die Täuschung zu verstärken, welche bei leichtgläubigen Gemüthern mit MORMON’S Buch beabsichtigt wurde.“
Ein Blick ins Buch ist auf jeden Fall zu empfehlen, weswegen
dieses Fundstück auch sofort auf meine Bücherliste gesetzt wird.
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